Weltmeisterschaften im Down Hill 2016: Frankreich und Italien als Favoriten
Die Weltmeisterschaften im Down Hill fanden vom 5. bis 7. August 2016 in Teolo (Nord-Italien) statt. Die Teilnehmer profitierten von ihrer 15-jährigen Erfahrung im Bereich der Organisation.
Par Alexandre LEBRUN

Bilanz der Weltmeisterschaft 2016
Skaters
Die Favoriten der Disziplin sind vor Allem:
- Frankreich bei den Herren mit Etienne Herreros, Karim Mallis, Nicolas Varin und Sylvian Behr (Lyon Roller Métropole) und bei den Frauen mit Séverine Christ-Thomas
- Italien mit den Lokalmatadoren Angelo Vecci, Lello Amore und Martina Pacciola
- Deutschland mit Moritz Nörl und Annalenna Rettenberger
- Österreich mit Daniel Ladurner
- Schweiz mit Christian Montavon
Außerdem gab es weitere Mistreiter aus insgesamt 10 weiteren Ländern wie Spanien, Bulgarien, Lichtenstein und Rumänien. Insgesamt sind um die 60 Teilnehmer an den Start gegangen.
Freitag: Trainingseinheiten im Regen
Die Trainingseinheiten am Freitag sollten dem Kennenlernen der Strecke dienen. Der ursprünglich geplante Beginn um 09:00 Uhr verschob sich aufgrund des Regens um eine Stunde. Zum Ende des Tages hin musste der Trainingstag nochmals durch eine Gewitterfront unterbrochen werden. Aber trotz des Regens konnten die Teilnehmer doch noch einige runs an der Trainingsstrecke üben.
Samstag- Weltmeisterschaft im Zeitfahren und eine (noch) chaotische Planung:
Am Samstag fand der wichtigste Tag im Zeitfahren statt. Nach zwei Qualifikationsrennen fanden sich die schnellsten Finalisten zusammen, um in einem Rennen den Weltmeistertitel des FIRS zu bestreiten.
Nachdem am Morgen der Belag der Strecke noch immer nass war, konnte der erste Qualifikations-run am Nachmittag im Trockenen stattfinden. In diesem run konnte der Italiener Renato Pennuti die beste Zeit mit 01:53,131 mit nur 6 Hundertsteln Vorsprung vor dem Franzosen Sylvain Behr sichern. Für den Franzosen ist es seine erste top 3 Platzierung bei einer Weltmeisterschaft. Als Dritter konnte sich der Deutsche Moritz Nörl behaupten, welcher im Voraus bereits zu den Top Favoriten zählte.
Wie bei den Herren, konnte sich auch bei den Frauen eine Italienerin Martina Pacciolla die beste Qualifikationszeit in 2:02,565 mit einem Vorsprung von einer halben Sekunde vor der zweitplatzierten amtierenden Weltmeisterin Séverine Christ-Thomas sichern. Als Dritte qualifizierte sich die Deutsche Annalenna Rettenberger.
Nach technischen Defekten in der ersten Qualifikationsrunde, setzte die Organisation ihren Schwerpunkt lieber auf einen reibungslosen Ablauf dieser Meisterschaft und verzichtete auf die zweite Qualifikationsrunde und ging somit direkt über in den Final-run.
Die Taktiken der Starter mussten somit geändert werden. Die Meisten wollten die zweite Qualifikationsrunde dafür nutzen, nochmals neue Linien mit neuen Rollen für das Finale auszuprobieren.
Frauen: italienische Schnelligkeit gegen französische Technik
Die Weltmeisterschaft begann um 18:00 Uhr mit einem spannenden Wettkampf zwischen der Italienerin und Französin: Martina Paciolla ist bekannt für ihre Fähigkeit sehr schnell die Abfahrten hinunter zu fahren und für ihre schnelle Gewöhnung an diesen Kurs. Die Französin ist bereits mehrfache Weltmeisterin und glänzt mit ihrer Wettkampferfahrung in solchen hochkarierten Rennen.
Bein entscheidenden Final-run konnte die Italienerin Martina Paciolla 01:59,678 die die 2 Minuten Marke knacken, diese wurde aber nochmals durch die Französin mit einer halben Sekunde Vorsprung 01:59,118 unterboten werden und somit konnte sie sich den Weltmeistertitel sichern.
Herren: Italien nutzt den Heimvorteil
Im Herrenfeld gab es zehn Anwärter auf den Titel: die Meisten hielten Reserven für das Finale bereit.
Den dritten Platz sicherte sich der mehrfache Weltmeister und die Legende der Abfahrt Daniel Ladurner (Österreich) mit einer Zeit von 01:52,769.
Sylvain Behr (Lyon Roller Métropole) konnte sich mit seinen gerade mal 20 Jahren den Titel des Vize-Weltmeisters in 01:52,482 erfahren. Mit dieser Leistung tritt er in die Fußstapfen seiner Vorgänger Harry Perna (mehrfacher Weltmeister) , Benoit Gamba (Vize-Weltmeister) oder auch Alexandre Lebrun bzw. Nicolas Varin (Weltmeisterschafts-Dritter).
Mit dem Weltmeistertitel wurde der Italiener Angelo Vecchi gekrönt. Es ist nach 15 Jahren sein erster Titel in dieser Disziplin. Seine Rolle überquerte die Ziellinie nach 01:52,017. Vecchi wählte für diesen lauf 4x110mm Rollen mit doppelter Dichtigkeit. Er fuhr risikofreudig und ohne zu bremsen in die erste Kurve hinein. Die Rollenauswahl und der riskante Fahrstil hatten sich am Ende ausgezahlt.
Sonntag- Inline-Cross, direktes Duell zu viert
Am 07.08. fand die nächste Disziplin im Inline Cross statt. Auf dem Programm standen die Halbfinals der Frauen und die 32stel Finals der Männer.
Frauen: Martina Paciolla behauptet sich vorne
Das Finale der Frauen bestand aus der Französin Séverine Christ-Thomas, der Italienerin Martina Paciolla und den beiden Deutschen Mira Boersing und Anna Rebout. Bis zur ersten Kurve führte die Deutsche Mira Boersing vor der Französin und der Italienerin. Diese Reihenfolge bewährte sich bis zur letzten Kurve, als dann auf der Zielgeraden die Italienerin Martina Paciolla als schnellste noch vorbei fahren konnte. Die bis dahin führende Deutsche beende das Rennen als zweite vor der Franzöisin Séverine Christ-Thomas.
Männer: Fotofinish für Daniel Ladurner
Im Finale der Männer stehen vier Sportler aus vier Nationen., darunter Daniel Ladurner (Österreich), Etienne Herreros (Frankfreich Lyon Roller Métropole), Augustin Tussetto (Italien) und Christian Montavon (Schweiz).
Vor der letzten Kurve ist der Franzose in führender Position, bis der Schweizer im slide an ihm vorbei spurtet, ganz knapp an einer Bordsteinkante mit einer Präzision die man von ihm kennt. Auf der Zielgeraden kommt es nach den letzten Schritten zu einem knappen Fotofinish. Der Österreicher Daniel Ladurner schafft es dank einem Zielschritt knapp vor dem Italiener Augustin Tussetto ins Ziel. Dahinter folgen der der Schweizer Christian Montavon vor Etienne Herreros.
Bilanz
Alles in Allem können wir bei diesem Wettbewerb von einer sehr guten Organisation des Vereins Euroskate durch die Anweisungen von Sandro Moradin sprechen. Das Publikum konnte den besonderen Charakter des Sports genießen und mitfiebern.
Die nächsten Etappen des IIDA
- Beton on Fire de Sigulda (Lettland), 12-13 August
- Beton on Fire und Weltcup in Sotchi (Russland), 18-21 August
- Weltcup Down Hill in Castelpiano (Italien), 17-18 September